Barfußschuhe oder Minimalschuhe –
was ist der Unterschied

Die Begriffe Barfußschuhe und Minimalschuhe werden oft synonym verwendet und können schnell für Verwirrung und Verunsicherung sorgen. Kein Wunder: Sowohl Barfußschuhe als auch Minimalschuhe beschreiben den gleichen Typ Schuh –eine breite Zehenbox und eine dünne, flexible Sohle sollen dem Gefühl von Barfußlaufen möglichst nahekommen. 

Der Begriff Barfußschuhe kann aber irreführend sein. Er suggeriert, dass die Schuhe barfuß, also ohne Socken, getragen werden sollten, oder auch, dass die Schuhform dem Fuß und den einzelnen Zehen angepasst ist. Beides ist kein Muss. Auch ein Barfußschuh kann, ganz nach persönlicher Vorliebe, mit oder ohne Socken getragen werden. Ebenso kann ein Barfußschuh aussehen wie ein ganz normaler Schuh. 

Deswegen beschreibt nach unserem Verständnis der Begriff Minimalschuh viel besser das, wofür unsere Schuhe und unsere Werte stehen.
Wir sind davon überzeugt, dass der Fuß von sich aus perfekt ist und durch einen Schuh in keiner Weise eingeschränkt werden sollte. Der Schuh sollte so minimal wie möglich konzipiert sein und sich dem Fuß anpassen –und nicht andersrum. Ein Minimalschuh ist für uns aber mehr als ein gesunder Schuh: Durch einen ressourcenschonenden Materialeinsatz wollen wir den negativen Einfluss auf unsere Umwelt gering halten. 

Für wen sind Barfußschuhe geeignet?

Fast alle Menschen kommen mit gesunden Füßen zur Welt. Meist bilden sich Fuß- und Gelenkprobleme erst im Laufe des Lebens aus. Schlecht sitzendes Schuhwerk kann Fußfehlstellungen und Fußprobleme begünstigen. 

Für einen gesunden Fuß ist der Umstieg auf Barfußschuhe normalerweise kein Problem. Trotzdem empfehlen wir eine langsame Umgewöhnung: am besten zunächst nur kurze Strecken mit den neuen Barfußschuhen gehen. Die Fußmuskulatur kann durch konventionelle Schuhe geschwächt sein und muss sich langsam an die Aktivierung gewöhnen. Wer ohnehin viel barfuß unterwegs ist, sollte beim Umstieg auf Barfußschuhe kaum Probleme haben.

Geübte Barfußläufer:innen können Barfußschuhe auch zum Joggen oder Sport tragen. Aber auch hier gilt: langsam und vorsichtig anfangen! Die Belastungen für den untrainierten Fuß sind höher und könnten zu Schmerzen oder Überlastung führen.

Vorteile von Barfußschuhen

Um tiefer auf die Vorteile von Barfußschuhen einzugehen, betrachten wir zunächst unsere Füße. Am nackten Fuß erkennen wir am besten, dass er vorne einer breit zulaufenden V-Form entspricht. Diese breiteste Stelle des Fußes ist der Vorderfußbereich. Läuft man einige Schritte ohne Schuhe und Socken, wird deutlich, dass die Zehen sich beim Abrollen weit spreizen, um so den ganzen Körper auszubalancieren. 

Der Anspruch von Barfußschuhen ist es, sich an der natürlichen Fußform zu orientieren und dem Fuß die Freiheit zu lassen, sich ganz natürlich bewegen zu können. Die breite Zehenbox der Barfußschuhe bietet den Zehen ausreichend Platz. Konventionelle Schuhe laufen vorne oft spitz zu und geben den Zehen eine Position vor, die nicht ihrer natürlichen Form entspricht. Über einen längeren Zeitraum kann das zu Fußschmerzen oder gar Fehlstellungen führen. 

Ein weiteres charakteristisches Merkmal ist die flache Sohle mit dem sogenannten Nullabsatz. Selbst Sport- und Freizeitschuhe sind oft an der Hacke erhöht. Diese Erhöhung ist von außen nicht immer sichtbar und beträgt nur wenige Zentimeter. Auch wenn diese sogenannte Sprengung nicht immer aktiv wahrgenommen wird, hat sie trotzdem Auswirkungen auf den ganzen Körper. Der Winkel zwischen Fuß und Boden wird verändert. Der Schwerpunkt im Körper verlagert sich und Rücken, Muskeln und Gelenke werden unnatürlich belastet. 

Die Füße verbinden uns mit dem Boden und lassen uns unsere Umwelt fühlen. Barfußschuhe schützen den Fuß, lassen uns aber den Untergrund weiterhin spüren. 

Barfußschuhe bei Fußproblemen

Hallux Valgus, Spreizfuß und Plattfuß sind Fußleiden, mit denen viele Menschen zu kämpfen haben. Generell sollte bei gesundheitlichen Problemen immer zunächst Rücksprache mit dem behandelten Arzt gehalten werden.

Fußprobleme entwickeln sich über einen langen Zeitraum und werden sich auch nicht über Nacht in Luft auflösen. Insbesondere wenn die Fehlstellungen Schmerzen im Fuß oder in den Gelenken verursachen, ist eine fachliche Expert:innenmeinung unumgänglich.

Spezielle Fußübungen und gut sitzende Schuhe können Linderung verschaffen. Die weite Zehenbox von Wildlingen bietet dem Fuß mehr Platz als konventionelle Schuhe und kann so insbesondere bei Hallux Valgus als sehr angenehm empfunden werden. 

Natürliches Laufen in Barfußschuhen

Unsere Füße sind ein Meisterwerk der Natur. Sie bilden das Fundament unseres Körpers und sind in ihrer Form und Funktion perfektioniert. Füße sind wie unsere Hände Tastorgane. Mit ihnen spüren wir unsere Umwelt. Unebenheiten, Steigungen, weichen oder harten Untergrund nimmt unsere Fußsohle wahr und übermittelt diese Informationen an unser Hirn. Dies hat wiederum Einfluss auf unsere Bewegungskoordination.

Die Funktion als Tastorgan wird von konventionellen Schuhen leider kaum bis gar nicht berücksichtigt. Starre Sohlen und dicke Polsterung scheinen zwar im ersten Moment bequem zu sein, schirmen den Fuß aber gleichzeitig von jeglichen Eindrücken ab.

Das Barfußlaufen ist die natürlichste Art des Gehens. Wenn aus witterungs- oder anlassbedingten Gründen nicht auf Schuhwerk verzichtet werden kann, bieten Minimalschuhe eine tolle Alternative. Sie schützen den Fuß, ohne ihn einzuschränken. 

Barfußschuhe für Lauflerner, Kinder und Erwachsene 

Die Fußgesundheit kann in jedem Alter gefördert werden. Am besten ist es natürlich, wenn die Füße sich im Kindesalter gesund und stark entwickeln können, sodass auch im Erwachsenenalter keine Fußprobleme entstehen. Barfußschuhe eignen sich für Menschen jeder Altersgruppe. Ob Lauflerner, die gerade erst die Welt auf zwei Beinen entdecken, Kinder, die sich in ihre Abenteuer stürzen oder auch Erwachsene, die bewusst ihre Fußgesundheit fördern wollen –für jede:n gibt es den passenden (Barfuß-)Schuh.

Die richtige Größe in Barfußschuhen und Minimalschuhen finden

Auch ein hochwertiger Schuh kann schaden, wenn er nicht richtig passt. Um die richtige Größenauswahl zu vereinfachen, haben wir eine detaillierte Anleitung zur Größenbestimmung mit unserem FitKit ausgearbeitet. Auch wenn die bisherige Schuhgröße bekannt ist, macht es Sinn, die Füße nochmal genau auszumessen und entsprechend zu bestellen. Wichtig ist, dass der Fuß genug Platz zum Abrollen und Ausdehnen hat. Die Zehen sollten auch beim Gehen nicht merklich an die Schuhspitze stoßen.

Oft kaufen wir unsere Schuhe zu klein und gewöhnen uns an das Gefühl, dass der Fuß komplett umrahmt ist. Ein Barfußschuh in der korrekten Größe kann sich zunächst viel zu groß anfühlen. Nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an die neu gewonnene Bewegungsfreiheit und will dieses Gefühl oft gar nicht mehr missen. 
Für Kinderfüße ist die Größenbestimmung etwas komplexer. Da Kinderfüße sich noch entwickeln, sollte immer eine Wachstumszone mit eingeplant werden. Diese wird im FitKit berücksichtigt. Gerade bei Kinderschuhen ist es ratsam, diese erst zu besorgen, wenn sie auch gebraucht werden, da das Fußwachstum schwer im Voraus bestimmt werden kann. Wenn Unsicherheiten zur Größenfindung bestehen, kann unser Kund:innenservice weiterhelfen.