Ein Jahresrückblick und positive Aussichten

Ein Jahresrückblick und positive Aussichten

Hinter uns liegen sehr turbulente Monate, die auch an Wildling nicht spurlos vorbeigezogen sind. Heute setzen wir uns mit Gründerin Anna Yona bei einer virtuellen Tasse Tee zusammen, lassen das Jahr noch einmal Revue passieren und werfen einen Blick auf das, was wir in Zukunft gemeinsam bewegen wollen.

Aber fangen wir ganz von vorne an: Liebe Anna, wie geht es Wildling jetzt?

Also 2020 war jetzt nicht mein Lieblingsjahr und inzwischen ist das, was als Sprint mit schnell umsetzbaren Maßnahmen angefangen hat, zu einer Art Dauerlauf geworden. Ich glaube aber, dass uns das alles als Team noch mehr zusammengebracht hat - alle helfen sich untereinander und es gibt immer Verständnis, wenn manchmal einfach nur das Nötigste geschafft wird. Wir sind insgesamt an vielen Stellen geduldiger miteinander.

Es ist schade, dass wir uns alle so lange nicht mehr persönlich getroffen haben. Das fehlt Wildling. Wir haben versucht, das mit virtuellen Coffee Dates und häufigeren digitalen Meets aufzufangen und es ist spannend, was da an neuen Formaten zusammengekommen ist. Ich hätte aber auch nichts dagegen, wenn wir in eine neue, nochmal überdachte Normalität zurückkehren könnten.

Wildling Minimalschuh

Foto: @herztraeumerin


Und wie sah es wirtschaftlich aus? Gab es irgendwelche Engpässe?

Wir hatten das große Glück, dass alles einigermaßen lief. Das heißt, dass es in unseren Lieferketten zwar immer wieder Ausfälle gab und gewissen Materialien nicht verfügbar waren, aber das passierte nie bei mehreren Lieferant:innen gleichzeitig. Trotzdem hatten wir teilweise nicht zur richtigen Zeit ausreichende Mengen an Waren. Das schlägt sich natürlich nieder, aber im Großen und Ganzen können wir sagen, geht es Wildling auch wirtschaftlich noch gut und wir können weitermachen - das ist wichtig.

Wie geht es jetzt weiter? Wie entwickelt Wildling sich?

Es passieren ständig spannende Dinge, weil das Team auch immer dabei ist, den aktuellen Status zu hinterfragen und zu schauen, wo wir noch nachhaltiger werden und wo wir noch mehr zurückgeben können. Die Branche entwickelt sich gerade auch ständig weiter. Wir haben jetzt zum Beispiel die Möglichkeit, 100% recycelte Baumwolle zu verarbeiten und für unsere Schuhe zu nutzen. Vor kurzem haben wir außerdem den B Corp-Fragebogen abgeschickt und sind damit einen Schritt weiter auf dem Weg zur Zertifizierung. Es kommt also immer wieder was Neues.

Es gibt ja auch ein neues Team bei Wildling - Positive Impact. Was verbirgt sich dahinter?

Wir haben dieses Jahr nochmal damit beschäftigt, die Vision und den Sinn von Wildling noch weiter zu schärfen und zu schauen, wo wir hin möchten. Der Gedanke geht von unserem Produkt, dem Schuh aus, der ja an sich schon einen positiven Einfluss auf das Laufgefühl, die Bewegungsfreude und auf die Gesundheit haben kann. Wir möchten diesen positiven Impact aber auf alle Bereiche, auf die wir Einfluss haben, ausweiten - auf die Menschen, auf die Umwelt und auch auf die Art und Weise wie wir wirtschaften. Zusammengefasst möchten wir eigentlich dahin kommen, dass, wenn wir etwas tun, hinterher diese Bereiche - People, Planet und Profit - ein Stück besser dastehen als bevor wir angefangen haben. Das wäre ein positiver Impact.

Lassen wir uns das doch von Anna anhand einiger Beispiele nochmal etwas genauer erläutern:

Und zwar hier – im Video.

Gibt es aktuell schon Projekte, mit denen Wildling einen positiven Impact leistet?

Wir sind gerade dabei, Projekte auszusuchen, die wir unterstützen möchten und arbeiten konkrete Ideen aus. Ein Partnerbetrieb, mit dem wir sofort etwas umsetzen konnten, ist Gut Peetzig, von denen wir das Hanfstroh für unser Hanf-Flachs-Vlies beziehen. Die Ursprungsidee war es, dort Blühstreifen anzulegen. Daraus ist jetzt eine ganze, sechs Hektar große Bienenweide geworden, für die Wildling das Saatgut besorgt hat. Gut Peetzig hat die Samen jetzt ausgesät und bald entsteht da ein neuer Lebensraum.

Außerdem legen wir am Lager in Engelskirchen gerade einen eigenen Lagergarten an. Der Wunsch kam aus dem Team und die Idee ist toll, weil so einerseits ein Ausgleich für die Mitarbeitenden vor Ort geschaffen wird. Andererseits können wir dort halt wirklich Nahrungsmittel anbauen. Wenn Team Events irgendwann wieder erlaubt sind, kann dann damit zum Beispiel ein Salat fürs Buffet hergerichtet werden.

Oft sind es diese kleinen Schritte, die dann hinterher einen Unterschied machen. Und die sind erst der Anfang: Nächstes Jahr wird sehr aufregend, was die Umsetzung toller Partnerschaften und sehr viel aktives Engagement betrifft.

Wir freuen uns auf ein spannendes, neues Jahr und sagen Danke für 2020!

 

Titelbild: Wildling Shoes/Sandra Dienemann