Auf dem Boden liegen Farb- und Mustersamples für die nächste Kollektion, an den Wänden stehen und liegen Stoffballen ... auf dem großen Tisch in der Mitte des Raumes verschwindet ein Notebook zwischen Entwürfen auf Papier, Kistchen mit buntem Nähgarn und Fuchsmotiven.
Hier ist der Arbeitsplatz von Kristin und Sabine, zuständig für Look und Laufgefühl der Wildlinge.
Sabines Schwerpunkt liegt auf dem Produktdesign. Dabei geht es nicht nur um Farben und Formen, sondern auch um Trends und Lifestyle - denn ein Wildling ist längst mehr als nur ein Schuh, oder?
Kristin hat auch einen Blick auf Farben und Formen, ist aber vor allem Profi, wenn es um die Funktionalität der Wildlinge geht. Dafür schreckt sie auch vor schwerwiegenden Maßnahmen nicht zurück: In einer Schublade liegen lauter aufgeschlitzte Wildlinge.
“Naja, wenn ich nun mal rausfinden will, warum ein Wildling nicht so biegsam und flexibel ist, wie er sein sollte, dann muss ich mir den schon mal von innen oder im Querschnitt anschauen”, erklärt sie lachend. Die Ursache von Problemen zu suchen und Lösungen zu finden sind ihre Hauptaufgaben bei Wildling Shoes.
Alle Prototypen durchlaufen hier ihre Qualitätskontrolle und den Herz-und-Nieren-Test.
“Ich find’ es großartig, wenn etwas so funktioniert, dass es gut aussieht UND praktikabel ist. Oder wenn ich die größte Schnittmenge aus einem leichten, flexiblen Schuh mit den Anforderungen an Haltbarkeit und Wetterfestigkeit gefunden habe.” Kompromisse geht sie dabei nur ungern ein.
Eigentlich ist Kristin gelernte Hutmacherin. Den Beruf hängte sie aber bald für andere Projekte an den Nagel. Als begeisterte Hobbykletterin fand sie keine Sporthosen, die ihren Ansprüchen an stylischem Look, Bewegungsfreiheit und Haltbarkeit genügten. Kurzerhand griff sie zu ihrer Nähmaschine und entwarf die in der Szene inzwischen begehrten Jung-Kletterhosen.
Den Wildlingen stand sie von Anfang an beratend zur Seite. “Ich hab’ Anna über einen gemeinsamen Bekannten kennengelernt. Er hat mich in der Anfangszeit meiner Firmengründung beraten. Meistens antwortete ich dann in etwa: ‘Nee, danke für den Tipp, aber ich mach’ das anders.’ Darauf sagte er irgendwann kopfschüttelnd: ‘Ich kenn’ da eine, die sagt immer das Gleiche, wenn ich ihr Tipps geben will, ihr solltet euch mal kennenlernen!’ Und so stellte er Anna und mich einander vor. Und wir haben uns von Anfang an verstanden. Da die Parallelen zwischen den Kletterhosen und den Wildlingen ja offensichtlich sind was Material und die Anforderungen an Flexibilität, Haltbarkeit und Herstellungsweisen angeht, war das eine quasi logische Zusammenarbeit!”
Inzwischen arbeitet sie in Teilzeit fest angestellt für Wildling Shoes. Mal bringen Ran und Anna neue Ideen ein, mal legt Kristin Entwürfe für neue Schuhe und Materialien vor. “Ich träume zum Beispiel von einem Wolf komplett aus Wolle, ohne die Membran oder Mikrofaser. Wolle ist ein so großartiges Material für Kleidung: Sie ist wärmeisolierend und wasserabweisend, quasi selbstreinigend - was will man mehr? Da wäre es nur konsequent, einen Schuh nur aus diesem superfunktionalen Naturmaterial herzustellen. Den Tanuki aus Papier liebe ich auch sehr, das ist ein großartiges Modell! Der ist so leicht und angenehm am Fuß! So toll fühlt sich noch kein Wildling auf der Haut an.”
Liebe Kristin, wir freuen uns sehr, dass du unseren Fuchsbau mit deinen Kenntnissen und Ideen so bereicherst!
Auf unserem YouTube-Kanal könnt ihr Kristin und Sabine bei der Arbeit zuschauen.